Die Stimme
Allgemeine zionistische Wochenschrift
Organ der Allgemeinen Zionisten in Österreich
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Herausgeber: Zionistischer Landesverband Wien
Redaktion: Siegfried Kornfein
Die neue Folge der "Stimme" erschien seit August 1947 und war als Wochenschrift konzipiert,
konnte diesen Rhythmus jedoch nicht einhalten und wurde seit 1951 bis zur Einstellung im
September 1966 in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht.
Programmatik
Die seit 1947 als Nachfolgeblatt der 1938 verbotenen "Stimme" neu aufgelegte Zeitschrift
richtete ihr Augenmerk auf den durch die Shoah tiefgreifend veränderten politischen Status
des jüdischen Volks innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft. Insbesondere "die
Anerkennung des schon bestehenden Judenstaates als endgültige Lösung der Judenfrage" (Jg 1,
Nr 1, 12.8.1947, S. 1) galt der Redaktion als vorrangiges Ziel ihrer publizistischen
Tätigkeit. Dabei verstand sich "Die Stimme" mit Blick auf die Verbrechen der
Nationalsozialisten als überparteiliches, alle aktuellen jüdischen Interessen vereinigendes
Presseorgan:
"Wir allgemeinen Zionisten begünstigen keine politische Partei, wir bekämpfen auch keine,
wir treiben unabhängige, zionistische, jüdische Volkspolitik, um die schon über 2000 Jahre
dauernde Tragödie unseres Volkes zu beenden." (Ebd.)
In den ersten Nachkriegsjahren setzte sich "Die Stimme" intensiv mit dem Schicksal der
Überlebenden aus den Konzentrationslagern, den sog. Displaced Persons, auseinander, deren
rechtliche und wirtschaftliche Situation in Europa über Jahre ungeklärt blieb.
Einen weiteren Schwerpunkt der Zeitschrift bildeten die Aufarbeitung und Dokumentation des
nationalsozialistischen Völkermords, wobei das Blatt offensiv das Fortbestehen
antisemitischer Tendenzen anprangerte.
Quellenhinweis
Die Graphiken der Zeitschrift "Die Stimme" basieren auf den Originalvorlagen der Zeitschrift
an der Universitätsbibliothek Wien.
Für deren Bereitstellung sei dieser Institution freundlich gedankt.
Erschließung und Bestand
Der Bestand ist vollständig. |